Mittwoch, 20. Februar 2008
Die Macher der Woche


Barack Obama liegt ganz weit vorne. - Wir freuen uns - gegen alle zeigefingerfuchtelnden Realitaetsapostel - mit Barack und mit dem grossartigen Michael Chabon, der in der WP schrieb:
"Obama vs. the Phobocracy
...
We must allow ourselves to believe in Obama, not blindly or unquestioningly as we might believe in some demagogue or figurehead but as we believe in the comfort we take in our families, in the pleasure of good company, in the blessings of peace and liberty, in any thing that requires us to put our trust in the best part of ourselves and others. That kind of belief is a revolutionary act. It holds the power, in time, to overturn and repair all the damage that our fear has driven us to inflict on ourselves and the world."

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/02/03/AR2008020302526.html

Wir freuen uns. - Yes we do.

Zweiter Macher der Woche ist unser ureigener Peer Steinbrueck. - Peer, mein Freund, was machst Du da fuer Sachen?

Es ist ja klar, dass Zumwinkel und Steinbrueck sich kennen... - dass sie sich seit langem gut kennen... - gut leiden tun sie sich aber wahrscheinlich nicht.

Ganz ehrlich, die Riesensteuerfandung ist uns zutiefst suspekt. - Nicht, dass fuer Zumwinkel und Co. andere Regeln gelten sollten... ABER: Steuerflucht nach Liechtenstein ist jetzt nicht der dunkle Dschungel von Drogentraffic oder Kinderprostitution, sondern eher ein bislang stillschweigend geduldeter Volkssport.

Und jetzt haut der Steinbrueck dem Zumwinkel die Ruebe ab. Entweder ist da noch ne alte Rechnung offen - hat dem einen die Krawatte des anderen nie gefallen - oder unser Finanzminister macht so etwas einfach so ... technokratisch, selbstgerecht, strategisch ... im Wissen seine Stammwaehlerschaft - und in der Hoffnung, das Recht - auf seiner Seite zu haben.

So oder so: Angenehm ist das nicht, wenn jemand sein Ministeramt der Art instrumentalisiert und machtbewusst seine eigenen Schritte geht. - Irgendwas schmeckt hier nicht.

Irgendwas schmeckt hier ganz und garnicht...

Anyway - anyhow - die Zukunft wird's zeigen. - Und vielleicht zeigt sie auch Peer Steinbrueck, dass er in der Art seines Vorgehens hier die Karten ueberreizt hat. - Besser waer's. Der Mann wird sonst zu maechtig. Und machtbewusste Technokraten im Mantel des freundlichen Nachbarn sind unsere Sache nicht.

Angela, pass upp! - Der Peer will das Kanzleramt rot streichen.

Anyway - anyhow.
Unser Herz schlaegt diese Woche fuer Barack Obama
und Erbprinz Alois.


http://www.ftd.de/politik/international/:Obama/320043.html

http://www.ftd.de/politik/:Erbprinz%20Alois%20Berlin%20Hehlerei/319510.html

http://www.ftd.de/politik/europa/:Steinbr%FCck%20Vaduz/320005.html

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Land der Heuchler, etc. etc. etc.
Die Reaktionen deutscher Politiker und auch das Aufteten von Frau Merkel sind an Heuchelei nicht zu überbieten. Ein deutscher Steuerzahler ist heutzutage nicht mehr in der Lage, eine Steuererklärung zu machen und sich sicher zu sein, daß er alles korrekt gemacht hat. Wer einmal einen Steuerbescheid erhalten hat und die ellenlangen, kleingeschriebenen Rechtsbelehrungen gelesen hat weiß das.
Deutschland wird als Rechtsstaat dargestellt, der von bösen Schurkenstaaten umgeben ist. Das ist infam. Die deutsche Finanzverwaltung selbst macht sich die Undurchschaubarkeit des deutschen Steuerrechts in obszöner Weise zunutze. Die Finanzverwaltung selbst beugt und umgeht geltendes Recht oder setzt es nicht um. Dies ist bekannt und es wird nichts dagegen unternommen. Meines Erachtens wird der deutsche Steuerzahler von der Finanzverwaltung selbst auf diese Weise um immense Summen betrogen. Hier, und nur hier liegt der Grund für den massiven Vertrauensverlust. Es ist das unentschuldbare Versäumnis der politischen Elite, an diesem Zustand nichts zu ändern. Warum nicht? Weil es sich für den Staat, und die vielen Expertenkreise, damit prächtig leben läßt.
Jetzt die wenigen zu beschimpfen, die der Geiselnahme entgehen ist Heuchelei.

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E66898C3D20BF4831B88F877845BFEAE4~ATpl~Ekom~SKom~Ak~E127987.html

...
DEUTSCHLAND GAMMELT

Ein letztes Aufbäumen eines maroden Deutschlands, dem die leistungswilligen Bürger in Scharen davonlaufen, oder zumindest nicht mehr bereit sind, Steuern in einem Ausmass zu bezahlen, das bar jeder Vernunft ist und keiner sinnvollen Verwendung mehr zugeführt wird.

Was dieses marode Land nicht verhindern kann: auch letztes Jahr ist erneut eine Rekordzahl hochqualifizierter Deutscher in die Schweiz gezogen - um zu arbeiten wohlgemerkt, nicht um Steuern zu hinterziehen (neueste Zahl: Wachstum von 12 Prozent). Die Deutschen stellen mittlerweile bei Weitem die grösste Gruppe von "Wirtschaftsflüchtlingen" in der Schweiz. Ich kann sie verstehen, und sie sind uns willkommen.

Schade nur, dass Deutschland ein so wichtiger Handelspartner ist. Echte Schadenfreude kann da nicht aufkommen, nur Besorgnis über einen zu 50% sozialistisch funktionierenden Nachbarn. Dass der Rechtsstaat dabei über Bord geworfen wird und selber kein Dreck besser ist, als jene, die er verfolgt, passt da wunderbar.

http://www.faz.net/s/RubB9EEEB8472F64991AD7DFD4BB9D27302/Doc~E6861501E01DE4594B8D0168FBDB4CF70~ATpl~Ekom~SKom~Apge~E2.html

etc etc etc

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Der Erbprinz hat vollkommen recht
Der Erbprinz hat vollkommen recht, die Deutschen sollten sich um ihren eigenen Misthaufen kümmern. Unsere Politkerkaste bezeichnet alles als "Steueroase", was nicht derart vermurkst und leistungsfeindlich ist wie das deutsche Steuersystem. Anstelle des Bombardements von Nebelkerzen der sozialen Gerechtigkeit und des Aufbaus weiterer Feindbilder sollte man das Steuersystem des Friederich Merz oder ein "Flat Tax" einführen. Wie von vielen Staaten vorgeführt, wäre die Steuereinnahmen höher und die Steuergerechtigkeit größer. Für den pfälzischen Elektriker ist dies aber ideologisch vollkommen unvorstellbar - was nicht sein darf, das nicht sein kann...

Gruß aus der "Steueroase" London!

http://www.faz.net/s/RubB9EEEB8472F64991AD7DFD4BB9D27302/Doc~E6861501E01DE4594B8D0168FBDB4CF70~ATpl~Ekom~SKom~Apge~E2.html

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Niederlage für den Rechtsstaat
"... Gerüchte verorten das staatliche Leck in Berlin. Jedenfalls konnte im Finanzministerium der Jubel über den Coup kaum unterdrückt werden. Man habe die Liechtensteiner Bank geknackt, verfüge über Hunderte von Namen mit Details, Sünder sollten sich besser gleich selbst anzeigen, riet das Finanzministerium sofort nach der Verhaftung Zumwinkels vor laufenden Kameras.
Eine solche Inszenierung ist ohne Beispiel, das ist kein Triumph, sondern eine Niederlage für den Rechtsstaat. ..."
FAZ 21.2.2008
http://www.faz.net/s/Rub53B6D88BDF4A49D6BF5E114728883FE3/Doc~E4D0EE58875C9448DB20B1BC4EFBDEEB1~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell

Und im wilden Kanon lautschreiender Politiker haelt sich Steinbrueck jetzt beflissen zurueck. - Der Mann ist in der Tat nicht dumm.

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