Sonntag, 17. Dezember 2006
Faites votre jeu


So, Ihr Lieben, - the verdict is out... - wie Eure Welt aussehen wird - und teilweise schon aussieht - lesen wir in rasantem Tempo in einer uebervollen Weekend FT zwei Wochen vor Jahresende.

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Vom 7.-10. Dezember war in Miami das fuenfte Mal die Art Basel zu Gast - wobei - ehrlich gesagt ist sie da schon zu Hause, denn das Konzept auf zweitem Standbein hat sich zu dem Winter-Must der Kunst- und anderer Szenen entwickelt - und die Umsaetze jagen ins Astronomische...
"According to the private aircraft company NetJets, more than 200 flights have been chartered to bring customers to Miami this year, which is actually more than the Super Bowl and second only, in this shameless hierarchy of jet-set event management, to the Oscar night.
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(A New York art dealer...) "I just don't know where all the money is coming from." He says he used to understand the players in the contemporary art market - "you waited till you got married, then when you hit 45, you did some good works for the Whitney and started a collection" - but now the scene has irrevocably changed. "There are guys out there who can't even get a date, they are so nerdy, and they have $30m art collections."
http://www.ft.com/cms/s/89e8dcc6-8c3a-11db-9684-0000779e2340.html

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In "Stuck in the Middle" erfahren wir vom grossen Verlierer unseres jungen Jahrhunderts - von der gradlinigen Mittelklasse, der einstmaligen Stuetze unseres Gesellschaftsmodells. - Wer gestern noch das Leben um einen sicheren Buerostuhl baute, muss heute seine Produktivitaet - und das Wohl seiner Lieben - 1:1 gegen Mitbewerber in Fernost verteidigen - und das - bei verlorenen Renten - mit dem Ruecken zur nackten Wand. http://www.ft.com/cms/s/f7d97ea2-8a78-11db-8940-0000779e2340.html

1995 schrieb Jeremy Rifkin sein Buch "Das Ende der Arbeit (The End Of Work: The Decline Of The Global Labor Force And The Dawn Of The Post-Market Era)". - Wir koennen dem nun getrost "Das Ende von Management und Verwaltung" hinzufuegen. http://www.foet.org/JeremyRifkin.htm

Ein Blick in die Zukunft ist natuerlich immer Spekulation, doch sieht es so aus, als ob sich die Schere weiter oeffnet, und das auch viel schneller, als manchem lieb sein wird.
Wer sich erfindungsreich auf die Seite derer schlaegt, deren Wohlstand von Investmentbankern sieben Tage die Woche rund um die Uhr rund um den Globus vergroessert wird, kann ebenfalls zu den Gewinnern gehoeren. Kreativkapital nennt sich dann, was Kuenstler, Designer, Musiker und Anbieter diversester Services fuer sich selbst und zum kulturellen Gewinn, Wohlbefinden und Spassvergnuegen einer neuen globalen Oberklasse einsetzen und das dann wiederum als Finanzkapital mehren koennen... Wir sehen das schon ueberall. Und Richard Florida packte es 2004 in seinem Buch "The Rise of the Creative Class" auch noch in schoene Theorie. http://www.creativeclass.org/

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http://www.flickr.com/photos/fidgetingwildly/sets/72157594404354809/

So. Der Jahreszeit angemessen gibt es hier Winterimpressionen von Bergdorf Goodman.
http://www.ft.com/cms/s/56ea2904-8caf-11db-9684-0000779e2340.html
Wer Reichtum at work and at play sehen moechte, geht nach New York. Wer da nicht mehr mithalten kann, kommt nach Berlin.

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Weiter in der Weekend FT vom 17.Dezember: Design, Design, Design... zB ganz einfache Tangram-Regalsysteme http://www.ft.com/cms/s/6105ddde-8caf-11db-9684-0000779e2340.html
http://www.thecoolhunter.net/lifestyle/LAGO-FORWARD-THINKING-DESIGN/
(die Idee wird man bald ueberall sehen)

Und dann... die Rettung fuer jeden, der wenig Geld hat und trotzdem in Luxus leben will: Sitting in Style - Housesitting von Luxusanwesen
http://www.ft.com/cms/s/6b037166-8b9c-11db-a61f-0000779e2340.html
http://www.mindmyhouse.com , http://www.housecarers.com , http://www.housesitworld.com , http://www.caretaker.org , http://www.housesitads.com.au

Die FT ist auch deshalb die beste Zeitung der Welt, weil man all das dort in einer Ausgabe finden kann - und viel mehr natuerlich.

Have a great time, wherever you are.


http://www.ft.com/home/europe

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Leider...
... fühlt sich mein Gerechtigkeitssinn genötigt anzumerken: "the rise of the creative class" ist von Richard Florida, der den hype um das Buch auch höchst kreativ auszuschlachten versteht. Für einen Vortrag bekommt er auch schon mal $20.000... (http://www.creativeclass.org/).

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Herzlichen Dank. Wir haben das korrigiert und empfehlen in diesem Zusammenhang natuerlich ebenso Daniel Pinks "A Whole New Mind" von 2005. http://www.danpink.com/aboutwnm.php

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